Die Psychoanalyse, als älteste Psychotherapiemethode, ist bis heute von Bedeutung. Hier geht es um unbewusste Aspekte, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen und zu inneren Konflikten führen. In der psychoanalytischen Therapie mit mehrmaligen Sitzungen pro Woche geht der/ die Patient/ in gemeinsam mit dem/ der Therapeut/ in innerlich an jenen Punkt in seiner/ ihrer Entwicklung zurück, an dem ein Mangel oder Defizite bzw. die heutige Störungen entstanden sind. Im geschützten Rahmen der therapeutischen Beziehung wird systematisch von dem Punkt an aufgearbeitet, dazu viel frei assoziiert, und ein Neustart versucht. Durch Wiederbelebung alter Erfahrungen und Gefühle aus der Kindheit erhält der/ die Patient/ in in der aktuellen therapeutischen Interaktion die Möglichkeit, neue Bewältigungsmuster zu erproben und sich von alten Erlebens- und Verhaltensmustern allmählich zu lösen.

Die TP ist eine Weiterentwicklung aus der Psychoanaylse, um mit dem Betroffenen gemeinsam Ursachen, Auslöser und aufrechterhaltende Bedingungen für die jeweiligen Probleme, Konflikte oder Erkrankungen zu erforschen, wobei die jeweilige Lebensgeschichte berücksichtigt wird. Im Unterschied zur Psychoanalyse wird allerdings fokussierter vorgegangen. Neben dem Hier & Jetzt spielen unbewältigte, oft verdrängte und ins Unbewusste verschobene schwerwiegende oder verletzende Beziehungserfahrungen aus der Vergangenheit (Kindheit) eine wichtige Rolle. Diese können Sie hindern, mit Ihren aktuellen Schwierigkeiten umzugehen, indem sie in Krisen oder bei Belastungen wiederbelebt werden können und somit das aktuelle Erleben und Verhalten beeinflussen. Im Fokus der TP stehen die unbewussten Prozesse, verdrängte oder abgespaltene Gefühle zu Erlebnissen und deren Auswirkungen auf das heutige Erleben, Fühlen und Verhalten. Dem Betroffenen erhält durch die TP die Möglichkeit, sich selbst, seine Gefühle, seine Reaktionen und Verhaltensmuster in Beziehungen oder gewissen Situationen besser zu verstehen und über die Trennung zwischen Vergangenheit und Gegenwart einen veränderten Umgang zu finden.

In der Verhaltenstherapie geht es nach einer eingehenden Problem- oder Bedingungsanalyse zur Diagnose, Erörterung und Klärung der Probleme vor allem um eine ziel- und lösungsgerichtete Bearbeitung der aktuell belastenden Symptome und Schwierigkeiten. Als Kernannahme gilt dabei, dass erlernte schwerwiegende Verhaltensmuster auch wieder „verlernt“, ja durch neue, situationsangemessene Verhaltensmuster ersetzt werden können. Lernerfahrungen und ihr Einfluss auf das gegenwärtige Denken, Fühlen und Verhalten werden herausgearbeitet und mit systematischen Verhaltensübungen (Hausaufgaben, Konfrontation/ Exposition, Verstärkung, Löschung etc.) verändert.